Ziele erreichen – Sind Absichten besser als gute Vorsätze?

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Ein zeitlicher Marker wie der Frühlingsanfang, der kalendarischer Jahreswechsel oder der eigene Geburtstag sind gute Gelegenheiten für Veränderungen, für neue Ziele. Was soll sein, wie will ich sein? Sich Ziele zu setzen und sie auch wirklich zu erreichen, dafür gibt es effektive Tools in der Transpersonalen Kinesiologie.

„… denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“

Hermann Hesse

Am Anfang fühlt sich alles so neu, so unberührt, so möglich an. Das Jahr liegt vor uns wie eine weite Fläche frisch gefallenen Schnees. Eine leere Leinwand, ein unbeschriebenes Blatt Papier, ein neues aufgeschlagenes Notizbuch … wir haben alle Möglichkeiten, können eine einzigartige Spur hinterlassen … einen Unterschied machen, einen Eindruck hinterlassen, etwas, das bleibt …

Da ist Faszination und vielleicht auch ein bisschen Angst. Womit will ich diese Freiheit füllen?

Und dann denken wir uns gute Vorsätze aus, setzen Ziele machen Pläne und verpflichten uns innerlich, an unserer Vision zu arbeiten … großartig … am Anfang …

bis dann – vermutlich so um den 17. Januar herum all das, was uns am Anfang noch so energetisiert und euphorisiert, so hoffnungsvoll und optimistisch stimmt, wieder in Vergessenheit gerät.

Das ist normal, da sind sich die Psychologen einig, die dieses Phänomen untersucht und überprüft haben – einig indes sind sie sich nicht im Hinblick auf die Zeit, die es dauert, bis unsere guten Vorsätze wieder in Vergessenheit geraten. Da schwanken die Ergebnisse aus den Studien zwischen wenigen Tagen bis zu einigen Wochen, aber im Grunde ist das auch gleichgültig, denn ein in Vergessenheit geratener guter Vorsatz ist nicht gut für’s Gemüt – weder mental noch emotional!

Wir bestätigen uns damit nur, dass wir es wieder einmal nicht geschafft haben, etwas durchzuhalten,
und gehen in Selbst-Kritik, aber das muss nicht sein!

Wir sind damit nicht allein! Millionen anderer Menschen geht es genau so! Wir denken uns Vorsätze
aus, bezeichnen sie als Ziele und machen uns nicht klar, dass es da Unterschiede gibt.

Vorsätze werden schnell wieder über Bord geworfen.
Ziele hingegen werden erreicht!

Vorsätze sind eine innere Verpflichtung verknüpft mit der Hoffnung ein diffuses Ergebnis zu erzielen.
Ziele verpflichten zu einem definierten Ergebnis.

Wir setzen Vorsätze und Ziele, weil wir uns verändern wollen. Weil wir etwas ändern wollen. Einige Studien haben ergeben, dass durchschnittlich nur ca. 8% unserer guten Vorsätze wirklich aufrecht erhalten werden. Oft ist das der Fall, weil wir uns der Möglichkeiten, die wir haben um Veränderungen zu erzeugen, nicht bewusst sind – oder sie nicht richtig nutzen. Also lasst uns auf die Werkzeuge schauen, die uns zur Verfügung stehen, wenn wir eine Veränderung herbeiführen wollen:

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Wir haben einen Vorsatz – eine Absicht (Intention) wir haben Ziele und Pläne … aber auch das beste Werkzeug ist immer nur so gut, wie die Person, die es bedient.

Ein Vorsatz ist eine Selbst-Verpflichtung, um ein Ergebnis zu erzielen. Aber leider ist das etwas, das wir nicht kontrollieren können.

Wir können die Zukunft allenfalls beeinflussen, aber kontrollieren oder sie unserem Willen unterordnen, können wir sie (leider) nicht.

Einen Vorsatz zu fassen bedeutet also, dass wir uns einer Sache verpflichten, die außerhalb unserer Kontrolle liegt.

Wenn Du beispielsweise den guten Vorsatz hast, ab sofort 3x wöchentlich ins Fitnessstudio zu gehen, um Sport zu treiben und dann eine Pandemie ausbricht, das Fitnessstudio schließen muss und Du dort nicht mehr hingehen kannst, liegt die Umsetzung Deines Vorsatzes außerhalb Deiner Kontrolle. Du kannst Deine Fitness beeinflussen, Du kannst Dich gut ernähren, Dich draußen bewegen, aber den Vorsatz 3x pro Woche im Studio zu trainieren wirst Du nicht umsetzen können.

Nun könntest Du sagen: „Aber es ist doch wichtig, sich etwas fest vorzunehmen, wenn wir etwas verändern wollen! Es ist doch wichtig, genau zu definieren, was wir erreichen wollen!“
Ja, das ist es! Diesen Prozess nennen wir Zielsetzung. Ein Ziel ist die genaue Definition eines Ergebnisses und diese Ergebnis sollte in unserem Einflussbereich liegen. Ein Ziel ist ein Zustand, den wir willentlich herbeiführen, den wir kontrollieren und aus uns selbst heraus erreichen können.

Einen Marathon in einer bestimmten Zeit laufen, 10 kg abnehmen, das Haus renovieren, ein Buch schreiben … das sind Ziele. Ob und wann Du sie erreichst, liegt einzig und allein in Deiner Macht.

Ein Ziel ist phantastisch, denn es setzt die Energie frei,

Dich in Bewegung zu setzen, auf etwas zuzusteuern.

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Ein Ziel ist eine enorme Treibkraft, denn vor Dir liegt etwas, das Du erreichen willst, etwas, das Du eines Tages wirklich ERLEBEN willst. Nun hast Du ein Ziel, Du weißt genau was du erreichen willst.

Das, was Du jetzt noch brauchst ist ein Plan wie Du dort hin kommst. Pläne sind definierte Prozesse und selbst definierte Prozesse sind etwas, das Du kontrollieren kannst!

Du kannst kontrollieren, was Du isst, wie oft Du Dich bewegst, wann Du etwas tust oder wie
lange und auf welche Weise Du es tust.

Um ein Ziel zu erreichen brauchst Du einen Plan! Ein Ziel ohne Plan erreichen zu wollen ist wie der Plan ein Ziel zu verfehlen.

Aber wofür setzt Du denn Ziele? Wofür machst Du Pläne? Was genau willst Du erreichen?

Du willst vermutlich nicht 10 kg verlieren. Du willst vielleicht gar keinen Marathon laufen, nicht renovieren oder stundenlang mit den Fingern auf der Tastatur auf Deinen Bildschirm starren.

Darum geht es nicht!

Du willst Dich fühlen wie jemand, der 10 kg leichter und gesünder ist. Du willst Dich gut fühlen in einem frisch renovierten Zuhause. Du willst dieses großartige Gefühl erleben, an den begeisterten Zuschauern am Straßenrand vorbei ins Ziel zu laufen, Du willst dieses gute Gefühl, etwas von Deinen Perlen mit Deinem Buch weiter gegeben zu haben, und das gute Gefühl, dass andere diese Perlen gewinnbringend für sich nutzen können.

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Wenn Du keine klare Absicht mit Deinem Ziel verknüpft hast, dann kann sich ein Ziel enorm leer anfühlen. Ich bin sicher, das kennst Du auch von Zielen die Du irgendwann einmal gesetzt hast, die aber nicht viel mehr waren, als ein „Nice-To-Have-Ad-On“. Wie lange wird Dich das glücklich machen? Einen Tag, eine Woche … überhaupt?

Ein Ziel ist immer dann kraftvoll, energetisch und magnetisch, wenn die dahinter liegende Absicht, die Intention, mit der Du es gesetzt hast, glasklar ist!

Eine Intention, eine Absicht, hilft uns dabei „etwas“ zu werden. Sie hilft uns einen bestimmten Wert zu verkörpern. Ich will selbstsicher sein, ich will gesund sein, ich will frei sein.

Eine Absicht ist eine enorm große Treibkraft, mich zu einer bestimmten Art zu sein zu verpflichten – mich einem Prozess zu verpflichten genau diese Person zu werden, die ich SEIN möchte. Und ein Prozess ist etwas, das Du kontrollieren kannst!!!

Eine Absicht ist etwas womit Du Dich verpflichtest, auf eine bestimmte Art und Weise zu SEIN und Dich auf Deine Werte oder – Deine tiefsten Überzeugungen auszurichten.

Du kannst Dich jeden Tag neu entscheiden, diese Werte zu leben – geduldig zu sein, etwas für Deine Gesundheit zu tun, usw.. Aber WIE kannst Du Dich verpflichten auf eine bestimmte Art zu sein?

Das erreichst Du durch Ziele.

Ziele sind dafür da, Dich mit einer bestimmten Art zu sein zu identifizieren, Dich mit bestimmten Erfahrungen zu identifizieren, die dazu passen. Ein Ziel, das bedeutungsvoll für Dich ist, hilft Dir dabei ein Leben zu leben, das von Deinen Absichten geleitet wird. Halte einmal für einen kleinen Moment inne und denke darüber nach, was Deine Absicht für dieses Jahr ist. Welchen Prozessen willst Du Dich ernsthaft widmen?

Das Wunderbare an Absichten ist, dass Du keine Fehler machen kannst – entweder machst Du etwas Bestimmtes oder Du machst es eben nicht – entweder ist es in Übereinstimmung mit Deinen übergeordneten Plänen oder eben nicht. Deine Ziele helfen dir dabei, das herauszufinden. Also, wie willst Du dieses Jahr SEIN?

Das kannst Du Dir auch für die verschiedenen Lebensbereiche überlegen:

Wie willst Du bei Deiner Arbeit SEIN?
Wie willst Du mit anderen SEIN?
Wie willst Du Dir selbst gegenüber SEIN?

Nimm Dir jetzt ein bisschen Zeit dafür, diese Fragen für Dich zu klären, und schreibe es so auf, dass Du es wiederfindest!

Finde heraus was Du SEIN willst! (Nicht was Du haben oder generieren willst.) Es beeinflusst alles Weitere im Leben, es hilft Dir Entscheidungen zu treffen.

Wie dient dieser Job, diese Beziehung, dieses Reaktionsmuster dem, was Dir wirklich wichtig ist, dem, was Dir im Leben am meisten bedeutet?

Ein absichtsvolles Leben zu leben bedeutet, Deine Handlungen an Deinen Werten und Deinen Überzeugungen auszurichten und Deine Entscheidungen an dem auszurichten, wie Du SEIN willst.

Ulrike Sawert

Leiterin des Instituts für Transpersonale Kinesiologie, seit 1993 selbstständig als Dozentin, Kinesiologin und Coach in Oldenburg. Zertifiziert von der Deutschen Gesellschaft für Angewandte Kinesiologie (DGAK). Supervisorin des Berufsverbands DGAK, vom International Kinesiology College (IKC) zertifizierte Instruktorin. Member of the International Association of Specialised Kinesiologists (IASK). Vom Forum Wertorientierung in der Weiterbildung ausgezeichnet für Qualität, Transparenz und Integrität. Eine der wenigen vom Polaris International College zertifizierten Lehrerinnen für Transformationskinesiologie weltweit.

Expertin Kinesiologie Ulrike Sawert

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